Aktuelle Texte

Mit diesem Buch von 1973 wurde die anarchistische Theorie erwachsen. Verwurzelt in der Tradition der USA, zugleich Kind antiautoritären Aufbruchs, liegt ihm die Idee zugrunde, die moralische Ablehnung von Krieg mit ökonomischer Kritik an Eingriffen in die Freiwilligkeit zusammenzuschweißen zur Konzeption des neuen Libertarismus.
Band 1 fragt nach der Legitimität politischer Gewalt.
Ein Liberaler. Ein Anarchist. Im Gespräch. Feuer und Wasser oder Geistesverwandte? Seit etlichen Jahren treffen sich in der Berliner Bar «Vincent» der Liberale Michael von Prollius und der Anarchist Stefan Blankertz. Aus anfänglicher Konfrontation ist Freundschaft geworden. Inzwischen steht die Suche im Vordergrund, was eine freiheitlichere Gesellschaft möglich machen würde und welche historischen Chancen verpasst worden sind, aber nachgeholt werden könnten.
Was die öffentlichen Schulen betrifft, dominieren in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Fragen, warum es so unüberwindliche Disziplinprobleme zu geben scheint, warum so viele Schüler an der Schule scheitern und warum Lehrersein einer der Berufe mit der höchsten Rate von Frühverrentung ist. Für viele Schüler, Lehrer und Eltern ist die Schule kein Ort beschaulichen Lernens, sondern ein täglicher Krampf. Kann uns die Systemtheorie von Niklas Luhmann helfen, diese Fragen zu beantworten (und eventuell einen Ausweg zu finden)?
»Um Marx zu widerlegen, muss man nicht selten bloß – Marx zitieren.«
Die zentrale These des Buches lautet: Karl Marx habe zwar durchaus die »immanenten Entwicklungstendenzen des Kapitals selbst erklären« wollen, jedoch nur aus dem Grunde, weil die Ideologen des (vermeintlichen) Kapitalismus dessen Funktionieren ohne Staat postulierten, ein Postulat, das Marx eben als Ideologie hatte entlarven wollen.
»Krieg ist keine Option«, lautet das Leitmotiv des Essays: Die Suche nach den Bedingungen, unter denen Frieden statt Krieg geführt wird. Im Laufe ihrer Kulturentwicklung habe, schrieb Sigmund Freud 1932 in düsterer Vorahnung, die Menschheit zahlreiche, ja unaufhörliche Kleinkriege gegen seltene, aber umso mehr verheerende Großkriege eingetauscht. Das nächste, heute erreichte Stadium ist der unaufhörliche Großkrieg gegen die Kleinkriege (»Terror«).
Zentralisierung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturen erscheint heute wie ein Naturgesetz. Dass sie das nicht ist, zeigt die Analyse etwa der italienischen Einigungsbewegung, die Pierre-Joseph Proudhon (1809-1865) als Zeitgenosse vorgelegt hat. Der Band enthält drei bisher nicht ins Deutsche übertragene Essays von Proudhon aus den Jahren 1862 bis 1864. Proudhon zeigt auf, dass das Ideal der Zentralisierung nach dem Vorbild Frankreichs (damals die führende europäische Macht) falsch und gegen das Wohlergehen der Bevölkerung, gegen ihr Streben nach Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit gerichtet sei. Der bessere Weg wäre auch die Auflösung der «falschen Einheit» die Staatsgewalt und Krieg den großen Nationen abgenötigt habe.
Gewalt ist Konstrukteur der Infrastruktur, in der wir leben. Sie ist motiviert von antikapitalistischer Ideologie, die verkündet, freiwilliges Handeln der Menschen würde ihnen selber schaden: zum eigenen Nutzen müssten sie durch die Gewalt unterworfen werden, einer Gewalt, die freilich ganz bestimmten Interessen dient und keineswegs einer anonymen Allgemeinheit. Diesen ursprünglich von Paul Goodman inspirierten Satz vertieft Murray Rothbards politisch-ökonomische Theorie – düster und doch ein Licht, das einen Ausweg aufzeigt.
Kombinierte Sozial- und Ideengeschichte des Anarchismus von seinen Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute, Europa und USA. Meine Quintessenz aus fünf Jahrzehnte Beschäftigung mit dem Anarchismus. Mit einem Ausblick auf eine zukunftsträchtige Strategie für die Bewegung der Freiheit.
Wer hat Angst vorm Dekonstruktivismus? Was die libertäre Theorie von Jacques Derrida lernen kann und wo sie über ihn hinaus geht.
»Je einheitlicher eine Führung ist, um so mehr Schaden kann sie stiften.« Thomas’ Text »De regimine principum ad regem Cypri« (so der Originaltitel) ist rund sieben Jahrhunderte alt. Er steht zwischen Antike und Neuzeit. Aber über seine historische Bedeutung hinweg ist er aktuell. Die Übertragung soll ihn für diese Aktualität erschließen. Die Interpretation findet sich ebenso wie die Darstellung des zeitlichen Kontextes hinter dem Text des Thomas. Das lateinische Original und die deutsche Übertragung sind parallel angeordnet. Übertragen, herausgegeben und kommentiert von Stefan Blankertz.
Demokratie ist die heilige Kuh. Ist sie wirklich die beste, gar die einzige Methode, um Freiheit, Frieden und Wohlstand zu bewahren? Stefan Blankertz gibt, basierend auf Vorarbeiten u.a. von Emma Goldman und Gustav Landauer, notwendig provokative Antworten in einer Zeit, in der die Demokratie zwischen der Schere von Rechts und Links immer mehr die Form des schon überwunden geglaubten Totalitarismus annimmt. Der Titel »Verschwinde, Staat!« stellt eine Hommage dar an den Ethnologen von herrschaftsfreien Stämmen, Christian Sigrist.
Wilhelm Reichs steiniger Weg vom Kommunisten zum Antikommunisten dokumentiert sich in den zwei Versionen der "Massenpsychologie" 1933 und 1946. Hier eingehend analysiert und ausgewertet.
»Seit Bakunin hat es keinen radikalen Begriff von Freiheit in Europa mehr gegeben.« Walter Benjamin, 1929. Drei sehr unterschiedliche Auseinandersetzungen mit Michael Bakunin (1814-1876), dem Archetypen des Revolutionärs im 19. Jahrhundert, und seinem anarchistischen Freiheitsbegriff.
Nach dem Tod des Helden der italienischen Einigungsbewegung, Mazzini, schreibt Bakunin an einen italienischen Genossen und rechnet ab mit Nationalismus, Zentralismus, Terrorismus als revolutionäre Strategie sowie dem Wahn der Revolutionäre, dem Volk ihren Willen aufzuzwingen. Aktuelle wie eh und je. Und leider noch aktueller denn eh und je.
Hobbes, Rousseau, Hegel und auch neuere Philosophen haben versucht, die Staatsgewalt in idealer Weise zu rechtfertigen. Aber ist der Staat so, wie sie es verlangen, damit er gerechtfertigt sei, entstanden? Was sagen Ethnologie und Soziologie und was zeigt die Geschichte? In dieser »Einladung zu Freiheit« zieht der Autor Bilanz und legt Zeugnis ab von den Möglichkeiten jenseits der Gewalt: Anarchie als Rechtspraxis.
Luhmanns Systemtheorie kann das Geschehen in der Schule nicht angemessen erfassen, weil sie die Dialektik von Herrschaft und Widerstand ausklammert.
(edititon g. 125)
200 Jahre anarchistische Geschichte: Was ist aus ihr zu lernen für eine zukunftswirksame Strategie?
(edititon g. 127)